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Skating & Anti-Skating – What?! 

 Juli 2, 2018

By  AuflegenMitErfolg

Skating & Anti-Skating – What?

Wenn ihr Musik von einer Platte abspielt funktioniert das folgendermaßen: Der Tonarm liegt auf der Platte auf und die Nadel ‘kratzt’ durch die Rille. Die Unebenheiten, die zusammen mit der Rille in das Vinyl gepresst wurden, verändern durch das abtasten Nadel üblicherweise ein Magnetfeld einer Spule im Tonabnehmersystem. Der Magnetkreis der Spule ist mit einem Dauermagneten erregt und die Änderungen des Magnetflusses, werden als elektrische Spannung - also das Audiosignal - weitergegeben und der Klang entsteht. 

Zunächst ist zu sagen, dass für dich als DJ unbedingt ein Turntable mit Direktantrieb zu empfehlen ist (zum Artikel). Oft wird bei Plattenspielern von Skating und Anti-Skating gesprochen und dass es wichtig ist dieses einzustellen.

 

Skating & Anti-Skating in der Theorie


Aber was ist überhaupt Skating? Die Schallplatte wird durch den Plattenteller in Bewegung, eben zum Drehen gebracht. Hierbei entsteht eine Kraft, die sogenannte Zentripetalkraft – das pendant zur entgegengesetzt wirkenden und bekannteren Zentrifugalkraft –, durch die der Tonarm ganz natürlich zum Plattemittelpunkt gezogen wird. In der Folge liegt die Nadel des Tonabnehmers an der inneren Kante der Plattenrille besonders stark auf.

"Um eine einseitige Abnutzung von Platte und Nadel zu meiden und um einen optimalen Klang durch gleichmäßiges Abtasten der Rille zu ermöglichen, wird der natürlichen Skating-Kraft durch das künstlich erzeugte Anti-Skating entgegengewirkt."


Und hier kommt das Anti-Skating ins Spiel: Um eine einseitige Abnutzung von Platte und Nadel zu meiden und um einen optimalen Klang durch gleichmäßiges Abtasten der Rille zu ermöglichen, wird der natürlichen Skating-Kraft durch das künstlich erzeugte Anti-Skating entgegengewirkt, sodass die Nadel in der Lage ist, die Platte im Gleichgewicht beider Kräfte abzutasten. Federn, Gewichte und Magnete im Tonarm werden zur Erzeugung des Anti-Skating genutzt.

 

Die Faktoren, die die Einstellung des Anti-Skating bestimmen und welche Einstellungsmöglichkeiten es gibt.


Wie stark das Anti-Skating sein muss, ist jedoch nicht pauschal zu sagen, denn die Skating-Kraft, also diejenige, die wir ausgleichen möchten, hängt von mehreren Faktoren ab: Die Auflagekraft des Tonarms, der Nadelschliff und die Beschaffenheit der abzutastenden Platte sind nur drei Faktoren, die sich auf die Intensität des Skating auswirken.

Es gilt also nun, die optimale Anti-Skating-Einstellung zu ermitteln. Hierzu möchten wir euch drei Varianten vorstellen. Die erste Möglichkeit ist sehr genau, jedoch sehr aufwendig. Die Varianten zwei und drei sind einfacher, aber leider auch ungenauer: 

1. Am besten funktioniert die Justierung mit einer Testschallplatte, mit Hilfe derer man anhand eines Klangbildes am Computer ein optisches Feedback erhält, das es einem erlaubt, sich an die optimale Einstellung heranzutasten.


2. Die zweite Möglichkeit besteht darin, eine komplett glatte Schallplatte aufzulegen und den Tonarm anschließend so zu kalibrieren, dass er still auf einer Stelle läuft, ohne sich zur Plattenmitte oder zum Plattenrand fortzubewegen. Das ist jedoch nicht sehr realistisch und so kann der Tonarm so justiert werden, dass er sich ganz leicht nach außen, also zum Plattenrand bewegt, um so eine am späteren Gebrauch orientierte Einstellung erzeugt wird.


3. Die dritte Möglichkeit ist, sich nach einer groben Faustformel zu richten. Man geht hierbei davon aus, dass die Anti-Skating-Kraft ungefähr der Auflagekraft der Nadel entsprechen sollte. Die Angabe zur Auflagekraft findet sich normalerweise in den Unterlagen, die man beim Kauf der Plattennadeln erhält.

"Scratch-DJs nutzen für die Anti-Skating-Einstellungen lediglich die Hälfte der Auflagekraft des Tonarms, da beim Scratching und Back-Cueing bereits die Zentrifugalkraft durch das zurückdrehen der Platte einsetzt."


Die Justierung nimmst du vor, indem du den Tonarm zunächst abseits der Platte mit dem Gegengewicht des Tonarms ins Gleichgewicht bringst, sodass er waagerecht in der Luft steht. Anschließend stellst du dann die Zahlenangabe des Gewichts auf null und drehst das Gewicht anschließend so weit raus, wie die Angabe des Auflagegewichts es vorgibt. Danach stellst du noch die Höhe des Tonarms ein und schon ist die Anti-Skating-Einstellung vorgenommen!


Ausnahme Hip-Hop DJ

Bist du ein Hip-Hop DJ, der viel scratcht, ist für dich eine andere Empfehlung auszusprechen: Scratch-DJs nutzen für die Anti-Skating-Einstellungen lediglich die Hälfte der Auflagekraft des Tonarms, da beim Scratching und Back-Cueing bereits die Zentrifugalkraft – also die weiter oben bereits erwähnte und der Zentripetalkraft entgegengesetzte Wirkung – durch das zurückdrehen der Platte einsetzt. Andernfalls, also bei voller Anti-Skating-Einstellung, würde die Nadel zu stark nach außen gezogen werden, wodurch sie aus der Rille springen könnte.

Skating und Anti-Skating sind also zwei wichtige Faktoren, die du bei der Verwendung eines Plattenspielers berücksichtigen solltest. Mit der richtigen Einstellung kannst du ein reibungsloses Abtasten der Platte gewährleisten, was dir beim Auflegen Sicherheit gibt, denn so brauchst du weniger Angst zu haben, dass die Nadel springt. Außerdem kannst du den Verschleiß minimieren und die Klangqualität erhöhen! 

Robert Hain

AuflegenMitErfolg


Redakteur

Robert Hain

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