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Plattenspieler mit Riemenantrieb solltest du als DJ höchstens aus dem Fenster schmeißen 

 Juli 22, 2018

By  AuflegenMitErfolg

Plattenspieler mit Riemenantrieb solltest du als DJ höchstens aus dem Fenster schmeißen

Das schwarze Gold feiert seine Renaissance. Vinyl ist wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen und auch Plattenspieler sind in aller Munde. Hält der Plattenspieler erneut Einzug in mehr und mehr Wohnzimmern, war er im DJing nie verschwunden. Das Scratching mit oder ohne Timecode-Vinyl hat die Turntables  insbesondere für Hip-Hop DJs unersetzlich gemacht und auch Klangfanatiker und Nostalgiker schwören auf analogen Sound. 

Solltest du Interesse haben, mit Plattenspielern aufzulegen oder sogar bereits einen besitzen, stellen wir uns gemeinsam der Frage nach der richtigen Technik, denn hier gibt es kleine aber feine Unterschiede, die den Einsatz des jeweiligen Geräts im Rahmen des DJing erlauben oder es ausschließlich für den Hausgebrauch klassifizieren. Zu achten ist vor allem auf den Antrieb, also die Stelle des Plattenspielers, an der die Energieübersetzung zwischen Motor und Plattenteller stattfindet. Dies kann entweder durch einen Riemen-, Reibrad- oder Direktantrieb geschehen.


Welche Antriebsarten gibt es?

Beim Plattenspieler mit Riemenantrieb ist der Motor, wie es der Name bereits verrät, durch einen Riemen aus elastischem Gummi mit dem Plattenteller verbunden, was auch gleich zu einem den Klang betreffenden Vorteil führt: Da der Motor nicht direkt unter der Achse des Plattentellers angebracht, sondern an anderer Stelle durch den dazwischenliegenden Riemen verbunden ist, werden Störfaktoren verringert. Der elastische Riemen absorbiert hierbei Schwingungen, die sich ansonsten negativ auf den Klang auswirken würden. Ein besserer, klarer Sound ist die Folge und führt zu einer hohen Beliebtheit von Plattenspielern mit Riemenantrieb im privaten Bereich. Ein weiterer Vorteil dieser Bauart sind die relativ geringen Produktionskosten der verwendeten Motoren, was das ganze Gerät vergleichsweise günstig macht. Jedoch gehen die Anforderungen an einen DJ-Plattenspieler weit über guten Klang hinaus.

"Da das Material des Riemens zu Verzögerungen, ein niedriges Drehmoment und Gleichlaufschwankungen führt, sind Plattenspieler mit diesem Antrieb für den DJ nicht geeignet."


Da das Material des Riemens zu Verzögerungen, ein niedriges Drehmoment und Gleichlaufschwankungen führt, sind die erwähnten Vorteile für den DJ schnell zu relativieren. Hinzu kommt, dass der sich abnutzende Riemen in bestimmten Intervallen gewechselt werden muss, was insbesondere der Verlässlichkeit, die ein DJ von seinem Equipment erwarten muss, widerspricht. Der Riemen kann durch Schlupf zu Vibrationen führen und reagiert auf Schwankungen der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. Weitere Nachteile sind eine träge Veränderung der Geschwindigkeit beim Pitchen und langsames Anlaufen wie Abstoppen des Plattentellers, der zudem bei dieser Variante des Antriebs überhaupt nur bei angeschaltetem Motor drehbar ist. Eine Änderung der Drehzahl des Tellers ist entweder durch Regulierung der Motordrehzahl oder unterschiedlicher Übersetzungen, d.h. Positionen des Riemens, möglich.

Somit eignet sich der Schallplattenspieler mit Riemenantrieb lediglich zum Heimgebrauch und kann sich unter Klangfanatikern zu recht großer Beliebtheit erfreuen. Solltest du als DJ trotzdem auf einen Riemenantrieb zurückgreifen wollen, ist in jedem Fall ein Modell mit Gleichstrommotor zu empfehlen.

Die Übertragung der kinetischen Energie erfolgt bei Verwendung eines Reibradantriebs durch ein kleines Gummirad auf der Unterseite des Plattentellers. Durch Reibung am Innenrand oder der Fläche auf der Kehrseite des Plattentellers wird dieser zum Drehen gebracht. Der Motor läuft in aller Regel sehr präzise und führt zu einer guten Übertragung des Drehmoments, wodurch der Plattenteller schnell auf die gewünschte Geschwindigkeit gebracht wird. Die Kopplung zwischen Motor und Plattenteller, die, ganz im Gegenteil zum Riemenantrieb, Erschütterungen nicht hinreichend absorbieren kann, birgt die Gefahr, Vibrationen auf den Plattenteller und damit letztendlich Störgeräusche auf den Sound zu übertragen.

"Die Bauweise direkt unterhalb der Achse des Plattentellers ermöglicht geringe Gleichlaufschwankungen, ein starkes Drehmoment und machen Plattenspieler mit Direktantrieb so für DJs besonders attraktiv."


Direktantrieb, die dritte und letzte Variante, vermag es, den Plattenspieler ganz ohne zwischengeschaltete Übersetzung, also direkt durch den Motor, anzutreiben. Die Bauweise direkt unterhalb der Achse des Plattentellers ermöglicht geringe Gleichlaufschwankungen von maximal 0,025 %, ein starkes Drehmoment – mindestens 1500g/cm – und machen Plattenspieler mit Direktantrieb so für DJs besonders attraktiv. Der Plattenteller ist selbst bei ausgeschaltetem Motor noch drehbar und die Drehzahländerung des Plattentellers erfolgt durch die Veränderung der Drehzahl des Motors, die ohne Positionierung eines Riemens oder dergleichen, also ebenso direkt, reguliert werden kann.


All in all.

Da kein Modell frei von Nachteilen ist, ist auch hier darauf hinzuweisen, dass der Direktantrieb durch Übertragung von Schwingungen auf den Plattenteller durchaus störungsanfällig ist. Nichtsdestoweniger solltest du diesen, ja nur diesen Antrieb für’s DJing wählen, denn er ermöglicht ein schnelles hochlaufen sowie abstoppen, weist keine Gleichlaufschwankungen auf und besticht durch eine exakte und schnelle Regulierung der Drehzahl. All diese Vorteile machen Plattenspieler mit Direktantrieb zum optimalen Equipment für Beatmatching, lange Übergänge und Scratching und damit zur ersten Wahl des professionellen DJs. 

Robert Hain

AuflegenMitErfolg


Redakteur

Robert Hain

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